Radio



Anja Krieger, Gerhard Richter
Abgehoben
Deutschlandradio Kultur 2015
Regie

Das Fliegen gehört zu den größten Träumen der Menschheit. Schon Otto Lilienthal versuchte, sich wie ein Vogel in die Luft zu erheben und ließ dafür sein Leben. Heute kommen wir in wenigen Stunden an fast alle bewohnten Orte der Welt. In jedem Moment sitzen so viele Menschen in der Luft, wie eine Großstadt Bewohner hat. Dabei nutzt erst eine kleine Minderheit der Weltbevölkerung überhaupt das Flugzeug, weit unter 10 Prozent. In den nächsten Jahren dürfte sich das ändern: die Passagierzahlen wachsen und die Preise fallen. Der Flugverkehr ist ein globaler Wachstumsmarkt. Bei manchen fliegt jedoch auch das klamme Gefühl mit, dass Fliegen schlecht fürs Klima ist. Während Kompensationsanbieter daraus ein Geschäftsmodell gemacht haben, arbeitet die Branche an grünen Innovationen. Die Politik diskutiert, wie das Problem global gelöst werden kann. Werden solche Maßnahmen den Trend zu noch mehr Emissionen aufhalten?
"Abgehoben" ist eine dreiteilige Reise durch die Welt des Fliegens. Die Autoren Anja Krieger und Gerhard Richter treffen auf ihren Recherchen zwischen legendärer Geschichte und offener Zukunft auf Vielflieger und Nichtflieger, auf Flugzeugingenieure, Kulturwissenschaftler und nicht zuletzt eine Reihe von Träumern - mit und ohne Flügel.

Teil 1:
Anja Krieger und Gerhard Richter
Die Flugmeile und ihr Preis

Teil 2:
Gerhard Richter
Wie der Mensch die Vögel überflügelte

Teil 3:
Anja Krieger
Der Traum vom grünen Fliegen

https://anjakrieger.com/2014/12/04/abgehoben/



Return to Sender - DT64 Festival
Babylon, Berlin 2014
Kuration Abhörkino

Pfingsten vor 50 Jahren, beim Deutschlandtreffen der Jugend 1964 ging das damalige Sonderstudio DT64 erstmals auf Sendung. 2014 vermittelten ausgewählte Radiosendungen und Filme, sowie reflektierende Diskussionen im Berliner Babylon, wie DT64 vom angepassten Jugendfunk zum widerständigen Radio wurde, für das Tausende auf die Straße gegangen sind. Außerderm zerschnitt Jürgen Kuttner die Wirklichkeit in Schnipsel, meldete sich die lebende Repetiermaschine Rex Joswig aus dem Jenseits der Unterhaltung und erkannte Olaf Leitner einmal mehr die Überlegenheit des Ostens an. Darüber hinaus spielten live: Rainbirds, Bobo in White Wooden Houses, Sandow, Die Art, und die Bolschewistische Kurkapelle Schwarz-Rot.

https://www.dasschoenstekind.de/news/dt64-festival/



Wilhelm Speyer
Charlott etwas verrückt
Ein Hochgeschwindigkeitshörspiel mit Musik
Kulturradio rbb 2013
Hörspielbearbeitung und Regie
Berlin 1927: Charlott ist nicht nur etwas verrückt, sondern vor allem auch jung, hübsch und auf der Höhe ihrer Zeit. Doch sie hat ein Problem: Ihr fesches Cabrio ist nur zu einem Sechstel bezahlt und die Langusten zum Frühstück müssen mittlerweile auch angeschrieben werden. Da fallen ihr glücklicherweise die anderthalb Millionen wieder ein, die sie im Alter von 25 Jahren von ihrem toten Teeonkel aus Colombo erben soll. Doch Charlott kann unmöglich warten. Ihr Tempo ist ein anderes und so entwirft sie kurzerhand einen tollkühnen Plan. Doch wüste Lügen und raffinierte Intrigen führen mit dem pulsierendem Jazz, der sich durch das Hörspiel zieht, in ein stetig wachsendes Tohuwabohu...
Die 1927 erschienene Romanvorlage des weitestgehend vergessenen Wilhelm Speyer war ein großer Erfolg, der sogar verfilmt wurde. Die Ullstein Verlagswerbung jubelte damals: „Ein Buch wie Champagner: spritzig, heiter, überschäumend.“

Mittlerweile ist das Buch wieder zu bekommen:
https://www.aisthesis.de/epages/63645342.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/63645342/Products/978-3-8498-1845-6

Charlott Verloh: Kathrin Angerer
Lady Cornelia Fisher: Sophie Rois
Stanley Fisher: Stefan Kaminski
Dr. Justus Verloh: Ingo Hülsmann
Dr. Camilla Blank: Judith Engel
Cecil Dell: Peter Jordan
Holk: Axel Wandtke
Erzähler: Matti Krause

Musik: Mifrás Quartett
Markus Ehrlich: Saxophon
Nils Marquardt: Posaune
Kenneth Dahl Knudsen: Bass
Tom Dayan: Schlagzeug
Simon Kanzler: Vibraphon
Komposition Tom Dayan

Ton und Technik: Bernd Bechtold, Venke Decker, Bodo Pasternak
Regieassistenz: Johanna Steiner
Dramaturgie und Redaktion: Regine Ahrem

www.kulturradio.de



Franz Hessel
Spazieren in Berlin - 10 Momentaufnahmen: 1929 trifft 2013
Kulturradio rbb 2013
Textbearbeitung und Regie

Flanieren ist eine Art Lektüre der Straße, wobei Menschengesichter, Auslagen, Schaufenster, Caféterrassen, Bahnen, Autos, Bäume zu lauter gleichberechtigten Buchstaben werden, die zusammen Worte, Sätze und Seiten eines immer neuen Buches ergeben. So treibt Franz Hessel durch das Berlin von 1929 und zeichnet damit das Bild einer Metropole, die damals zu den pulsierendsten Städten der Welt zählte.
Knapp 100 Jahre später staunt man nicht nur über die Sprache, die Franz Hessel für sein Bilderbuch in Worten gefunden hat, sondern vor allem auch darüber, wie aktuell die Vergangenheit klingt.
Spazieren in Berlin ist eine Folge von 10 Momentaufnahmen. Hessels Texte sind eingebettet in eine Reihe von Jazz-Kompositionen: 10 Mitglieder des Composers Orchestra Berlin haben für jede Sendung ein Stück entwickelt, das den Rhythmus der Stadt zwischen Vergangenheit und Gegenwart hörbar macht.

Sprecher: Sebastian Weber

Musik: Tian Korthals / Hazel Leach / Martin Klenk / Olaf Hollmann / Christian Ugurel / Ruth Schepers / Dirk Strakhof / Horst Nonnenmacher / Tom Dayan / Susanne Paul

www.composersorchestraberlin.com

Ton und Technik: Peter Avar, Venke Decker
Regieassistenz: Johanna Steiner
Dramaturgie und Redaktion: Regine Ahrem

www.kulturradio.de

Spazieren in Berlin ist 2014 als Hörbuch im Buchfunk Verlag erschienen, aber leider mittlerweile vergriffen.
https://www.buchfunk.de/hoerbuecher/spazieren-in-berlin/



Hörgang Bautzen II - Mit dem Ohr durch die Wand
Deutschlandradio Kultur 2012 in Kooperation mit der Gedenkstätte Bautzen
Regie und Co-Konzeption

Von 1956 bis 1989 wurden in der berüchtigten Stasi-Sonderhaftanstalt Bautzen II Regimekritiker aus Ost und West, Republikflüchtige und Fluchthelfer, Spione, sowie in Ungnade gefallene Funktionäre mit oftmals langjährigen Gefängnisstrafen in Einzelhaft festgehalten. Störungen des vegetativen Nervensystems, sowie die durch Reizarmut bedingte Beeinträchtigung von Wahrnehmung und kognitiver Leistungsfähigkeit gehören zu den erwiesenen Auswirkungen der Isolationshaft. Hörgang Bautzen II ist eine künstlerische Expedition auf der schmalen Grenze zwischen Innerer und äußerer Klangwelt der Isolationshaft.

Ein Hörstück von Frank Bretschneider, Moritz von Rappard und Thomas Ritschel
Kompostion: Frank Bretschneider
Redaktion: Marcus Gammel

www.dradio.de

Permanent hörbar: http://sonosphere.org/de/sammlung_de/kuenstler_de/detail_de/items/191.html



Kleiner Grenzverkehr
Frank Bretschneider begegnet Moritz R.

Deutschlandradio Kultur 2011
Regie und Konzeption

Frank Bretschneider und Moritz R.: Beide haben schon früh mit Kunst zu tun gehabt, aber anfangs doch nicht recht gewusst, wie das gehen könnte. Um dann den Computer und seine Möglichkeiten zu entdecken. Ihre Musik war so irritierend wie wegweisend, die Texte mehr als dadaistisch und die Bühnenauftritte wurden mit verwegenen Kostümen und zerkratzten Märchenfilmeinspielungen zelebriert. Der Erfolg kam so schnell wie überraschend: Bretschneider war 1986 bis 1993 mit der AG Geige im Osten unterwegs, R. bereits 1979 - 1992 mit Der Plan im Westen. Weil lange Zeit eine Mauer zwischen Düsseldorf und Karl-Marx-Stadt stand, dokumentiert diese Sendung das erste Mal, dass sich die beiden begegnen, sich gegenseitig ihre Musik vorspielen und miteinander über Gemeinsamkeiten und Unterschiede sprechen.

Redaktion: Marcus Gammel
www.dradio.de

Permanent hörbar: http://sonosphere.org/de/sammlung_de/kuenstler_de/detail_de/items/191.html



obPHON' 10
Hörkunsttage, Kirschau 2010
Co-Kuration

Unter dem Titel "Hörspiele - Machtspiele" waren Radiosendungen aus BRD, DDR und dem wiedervereinigten Deutschland zu hören, die allesamt auf unterschiedlichste Weise mit Macht zu tun haben. Das Spektrum reichte von Hörspielen für Kinder und Erwachsene bis zu Feature- und Klangkunst-Produktionen, die in der Zeit von 1960 bis heute entstanden sind. Einen Schwerpunkt bildeten die fantasievollen und auch für Erwachsene höchst unterhaltsamen Kinderhörspiele am Nachmittag, allen voran "Die haarsträubenden Abenteuer des Detektivs Dick Dickson", eine 13teilige Reihe, die von 1961 - 68 vom Rundfunk der DDR produziert wurden. Weitaus ernster, aber nicht weniger spannend war eine Auswahl von Radiodokumentationen von Klaus Ihlau und Martina Groß, die sich mit dem Thema Fabrikarbeit beschäftigen. Dazu kamen Hörspiele, wie etwa der von Heiner Müller unter dem Pseudonym Max Messer veröffentlichte Krimi "Der Tod ist kein Geschäft". Das von Radiolegende Peter Leonhard Braun 1968 realisierte Feature "Catch as catch can" erlaubte einen Blick hinter die Kulissen des Kampfsports: Wenn man hört, wie das Publikum in wilde Raserei verfällt, bekommt das Thema Machtspiele eine ganz neue Bedeutung. Zum Auftakt der Reihe machten die von Götz Lemberg arrangierten Naturgewalten des Klimaphänomens El Niño eine weitere Dimension dessen spürbar, was uns an Mächten umgibt.



Zeitzeuge Radio – Rundfunk und Realität in der DDR
Radio Lotte Weimar / Radio F.R.E.I Erfurt 2010
Kuration

Auch 20 Jahre nach dem Mauerfall gab es noch ein starkes Interesse an dem, was damals war. Denn nach wie vor bestand nicht nur im Großen und Ganzen, sondern auch in vielen Details der Bewertung dieser Epoche Uneinigkeit, wenn nicht gar Gegensätzlichkeit. Zu verschiedenen alltagsrelevanten Bereichen wie Arbeit, Bildung und Kultur wurden themenzentrierte Radiosendungen ausgewählt und als mediale Einführung über die regionalen Bürgerradios in Weimar und Erfurt, sowie als Livestream bundesweit ausgestrahlt. Im Anschluss an die ca. 30 bis 60-minütigen Ausschnitte fand eine moderierte Podiumsdiskussion statt.
www.radio-lotte.de
www.radio-frei.de



Radio Geschichte: DT64
Zeughauskino, Berlin 2009
Kuration und Realisation

20 Jahre nach dem Mauerfall bot die vierzehnteilige Reihe Gelegenheit zur ausführlichen Auseinandersetzung mit dem Jugendprogramm des Rundfunks der DDR. Ehemalige Redakteure stellten Sendungen vor, an denen sie damals beteiligt waren. Sie trafen im Dialog auf Gesprächspartner aus dem Westen. Das Spektrum reichte von Verantwortlichen aus Kultur oder Politik bis zu Journalisten und Radiomachern, denen es in ihrer Arbeit um die Entwicklung eines engagierten Jugendprogramms ging oder geht. Somit wurden nicht nur rare Zeitdokumente aus dem Deutschen Rundfunkarchiv zugänglich gemacht, es besand auch die Möglichkeit, sich in einer öffentlichen Diskussion zwischen Ost und West mit der jüngeren Mediengeschichte auseinanderzusetzen.
www.radio-geschichte-dt64.de



DT64 Fokus 89
Ein Hörsaal
Audimax der Humbodt-Universität zu Berlin
Geschichtsforum 1989 I 2009
Kuration

In einzigartiger Weise dokumentierten die Interviews, Reportagen und Gesprächssendungen des ehemaligen DDR-Jugendradios DT64 die Situation vor und nach dem Mauerfall. Ganz unmittelbar vergegenwärtigen die ausgewählten, sonst kaum mehr zugänglichen Aufzeichnungen aus dem Deutschen Rundfunkarchiv die damalige Stimmung. Um die Geschichte aber nicht nur rückblickend zu betrachten, sondern auch kritisch zu reflektieren, traten an jedem Veranstaltungstag jeweils zwei Zeitzeugen in einen Dialog miteinander.
https://www.geschichtsforum09.de/



Duisburger Ring
Ein Projekt von Jacob Kirkegaard und Moritz von Rappard
im Rahmen der Ausstellung
Paradoxien des Öffentlichen - Kunst im öffentlichen Raum
Akzente-Plattform zur Kulturhauptstadt Europas RUHR. 2010
Wilhelm Lehmbruck Museum, Duisburg 2008
Konzeption

Der Duisburger Ring wird für die Dauer einer Stunde zur Konzertbühne. Im Verlauf der Strecke werden insgesamt sechs Accelometer installiert. Je nach Größe, Position und Materie des Trägers registrieren diese hochsensiblen Kontaktmikrofone unterschiedliche Klangbilder: Leitplanken, Schallschutzwände, Schilder, Brücken geben den Klang zurück, den die Autofahrer im Vorbeifahren hinterlassen. Ampeln, Spurenführung und Verkehrdichte bestimmen den Takt, die Abfolge der passierenden LKW und PKW formt den Rhythmus. Über einen Radiosender wird der Duisburger Ring live übertragen, so dass nicht nur ein überregionales Publikum teilhaben kann, sondern auch die Autofahrer mithören können, die sich auf dem Zirkel befinden.
So sehr sich die Industrie um den akustischen Ausdruck von Motoren, Auspuffrohren oder Reifen bemüht, so wenig hören Produzenten und Rezipienten auf das komplexe Klangbild, dass der alltägliche Verkehr auf den Straßen tatsächlich zu Gehör bringt. Ohne eine ästhetische Wertung schafft der Duisburger Ring eine Situation, in der sich die Autofahrer nicht mehr in ihrer Vereinzelung wahrnehmen, sondern als die Masse, die sie tatsachlich sind. Für die Dauer der Veranstaltung sind sie ein Ensemble.



RADIOVISIONEN - 250 Jahre Radio
Festival zur Zukunft des Radios
TESLA, Berlin 2007
Co-Kuration

Die RADIOVISIONEN blickten zurück auf die Anfänge und in eine fiktive Zukunft des Mediums: Wie hört sich Radio in 150 Jahren an? In welcher Form wird man Radio überhaupt noch "hören". Welche Chancen, welche Gefahren bringt das Radio der Zukunft mit sich? Vier Uraufführungen gaben denkbar unterschiedliche Antworten: Der Komponist Mario VerandI, das Team Anna Friz und Emmanuel Madan, crew members der c-base und "BBM, die "Beobachter der Bediener von Maschinen", luden mit ihren Entwürfen zwischen Performance, Installation und interaktivem Environment in die Zeit um das Jahr 2150 ein.
Zum Auftakt der RADIOVISIONEN gab es einen öffentlichen Prolog zu dem Kunstschaffende mit Menschen auis Wissenschaft und Radiokunst zusammenkamen, um ihre Zukunftsvisionen vorzustellen und interdisziplinär zu erörtern. Teilgenommen haben unter anderem die Klimaforscherin Gabriela von Goerne, der Sozioniker Thomas Malsch, der Zukunftsforscher und Science-Fiction-Autor Karlheinz Steinmüller, Ingo Rechenberg vom Berliner Institut für Bionik und der New Yorker Medientheoretiker Mckenzie Wark.
www.radiovisionen.de



Radioraum
Fünf Interventionen
Kleist Forum, Frankfurt/Oder 2006 - 07
Kuration

An fünf Abenden der Spielzeit 06/07 bot das Kleist Forum Einblicke in sein Innerstes und lud zum Erleben von Räumlichkeiten ein, die dem Besucher sonst nicht zugänglich sind. Ausgewählte Hörspiel- und Featuresendungen machten die Veranstaltungsorte zum Teil ihrer Geschichte und führten das Publikum in Dimensionen, die auf keinem Grundriss verzeichnet sind.



RADIOTESLA
Radiolounge
TESLA, Berlin 2005 - 2007
Ausland, Berlin 2008
Co-Kuration

RADIOTESLA präsentierte ausgewählte Sendungen, Fragmente oder Gedankensprünge aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Radios. Es verstand sich als eine Einladung zur Auseinandersetzung mit den künstlerischen und kulturgeschichtlichen Dimensionen und Möglichkeiten des Mediums. Jeden Monat gab es ein Thema, jeden Mittwoch eine Veranstaltung. Wöchentlich wechselten die Sparten: Auf Hörspiel folgten Feature, Radiokunst und Grenzen. Jeder fünfte Mittwoch im Monat bot einen Bonus-Track. Nach zweieinhalb Jahren im TESLA ging RADIOTESLA 2008 ins ausland und präsentierte ein Jahr lang einmal im Monat eine Radioproduktion aus dem Ausland.
www.tesla-berlin.de
www.ausland-berlin.de



BERLIN reTOUR
Hörspiel und Feature auf Fahrten mit der Panorama-S-Bahn
Berlin 2003
Kuration und Realisation

Berlin retour präsentierte auf Fahrten mit der Panorama-S-Bahn eine Reihe von Hörspielen und Features, die vom Alltag in zwei deutschen Staaten erzählen. Produktionen aus BRD oder DDR, aber auch solche, die erst nach der Wiedervereinigung entstanden sind, vermittelten auf der Fahrt über den Ring einen Eindruck von der besonderen Geschichte dieser Stadt. Nach der Teilung Berlins in vier Sektoren war die dem Osten zugesprochene S-Bahn lange Zeit die beste Möglichkeit, um sicher über die Grenzen zu kommen. So gelangten auf diesem Weg nicht nur Lebensmittel vom Land in die Stadt, so verließen auch Hunderttausende die DDR. Nach dem Mauerbau zerfiel das Streckennetz in zwei Teile. Im Kampf zwischen den Systemen wurde der im Westen verbleibende Teil nach und nach dem Verfall preisgegeben. Als die BVG 1984 das Betriebsrecht der S-Bahn in West-Berlin übernahm, sind von 145 km Streckenlänge noch 21 km in Betrieb. Nach 13 Jahren Wiederaufbau konnte 2002 endlich auch der Ring wieder rundherum befahren werden.
Ohne Halt verbindet Berlin retour Ost und West mit allem, was dazwischenliegt. Küchenfenster ziehen vorbei, Hinterhöfe, Fabriken und Straßen. Man ist mitten im Alltag, alles scheint wie immer. Doch mit der Geschichte im Ohr sieht man plötzlich mehr als nur das Gegenwärtige und es wird deutlich, dass die Vergangenheit ein Teil der Wirklichkeit ist.

https://www.deutschlandfunk.de/radio-mit-panorama-fahrt-100.html



Denkmal Hörspiel
Hörspiele aus BRD und DDR an prominenten Orten
Berlin 2002
Kuration und Realisation

Denkmal Hörspiel war eine Veranstaltungsreihe, die von Januar bis November 2002 Hörspiele aus BRD- oder DDR-Produktion an prominenten Berliner Orten vorgestellt hat: Das Hörspiel als Denkmal begreifen, die Ohren spitzen und noch einmal hören, was vor gar nicht so langer Zeit durch den Äther geschickt wurde: Denkmal Hörspiel führte zu Stationen, die auf keiner Sendeskala mehr zu finden sind und lud ein zu Krimis, Science Fiction oder Geschichten aus dem Alltag von BRD und DDR. Alle Veranstaltungen fanden an Orten statt, deren vielschichtige Historie mit atemberaubender Geschwindigkeit überschrieben wird. Das Spektrum reichte vom ehemaligen Staatratsgebäude über den Flughafen Tempelhof, die Kapelle der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und die Kleine Revue des Friedrichstadtpalates bis zum Fernsehturm: Denkmal Hörspiel ging es um die Suche nach den Spuren des Alltags auf beiden Seiten der Mauer.

https://taz.de/Epochenbilder-in-Toenen/!1115027/