Kulturelle Bildung



Diversität in Arbeit - Bundesweite Veranstaltungsreihe
KIWit Programm Kultur+Wirtschaft
Stiftung Genshagen, 2019 - 2020
Projektleitung und Kuration

»Diversität in Arbeit« war eine bundesweite Veranstaltungsreihe zur Diversitätsentwicklung von Kunst- und Kulturinstitutionen. Angeregt von konkreten Fragen unterschiedlicher Kultureinrichtungen ging es um die Auseinandersetzung mit Impulsen aus der Wirtschaft, die erfolgreiche Arbeitsweisen im Umgang mit Diversität aufzeigen. Die Reihe verstand sich als ein möglichst flächendeckender und anwendungsorientierter Anstoß: Akteurinnen und Akteure aus der Wirtschaft kamen zu den Kultureinrichtungen und sprachen dort über ihre Erfahrungen mit Diversität in Bereichen wie Personalentwicklung, Produkt- bzw. Programmentwicklung, Arbeitsorganisation, Öffentlichkeitsarbeit oder Kundenbindung. Im Anschluss an diesen Impuls, der als Audio-Download online zugänglich gemcht wurde, folgte eine öffentliche Diskussion. Darüber hinaus fand am Folgetag ein interner Workshop statt, der auf die Übertragbarkeit der thematisierten Arbeitsweisen in die Kulturinstitution abzielte.
https://www.stiftung-genshagen.de/projekte/kiwit/kultur-wirtschaft/diversitaet-in-arbeit/



KIWit Denkwerkstatt Kultur+Wirtschaft
Stiftung Genshagen, 2018 - 2019
Projektleitung und Co-Konzeption

Zentrales Anliegen des Kompetenzverbundes KIWit (Kulturelle Integration und Wissenstransfer), der von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien initiiert wurde, war die Diversitätsentwicklung im Kunst- und Kulturbereich. In diesem Rahmen bemühte sich die Denkwerkstatt Kultur+Wirtschaft ganz konkret um die Förderung eines strukturierten Öffnungsprozesses der Kunst- und Kulturinstitutionen, der Diversität als positiven Mehrwert betrachtet. Es galt, die in der Wirtschaft längst erfolgreich praktizierten Arbeitsweisen divers und interdisziplinär zusammengestellter Teams als auch den Einbezug von Zielgruppen in den Produktentwicklungsprozess auf den Kulturbereich zu übertragen. Da dieser Ansatz für die meisten Kultureinrichtungen noch Neuland bedeutet, wurde in Anbindung an das Junge Schauspiel Düsseldorf in insgesamt fünf Workshops an methodisch sinnvollen und praktisch anwendbaren Antworten auf die Frage gearbeitet, wie das Haus ein Programm für die diverse Stadtgesellschaft gestalten kann.
https://www.kiwit.org/wissen/dokumentationen/stiftung-genshagen/kiwit-denkwerkstatt/auftakt-der-kiwit-denkwerkstatt.html



Heimat/Unheimat: Flucht aus der Prignitz - Flucht in die Prignitz
wha-Stiftung Perleberg 2017 - 2018
Regie und Dramaturgie

In Zeiten von Krise, Krieg oder politischem Umbruch sind zunehmend mehr Menschen gezwungen,
ihre Heimat zu verlassen. Das »Flüchten« vor unzumutbaren Zuständen ist allerdings kein Phänomen des 21.Jahrhunderts: Schon immer waren Menschen in ihrer Heimat in Gefahr, standen unter politischem, wie wirtschaftlichem Druck und waren deswegen in Bewegung. Vor diesem Hintergrund ging und geht es immer wieder darum, sich im konkreten Lebensumfeld mit unterschliedlichsten Lebenserfahrungen und Bedürfnissen zu arrangieren und im konstruktiven Miteinander das Gemeinwohl zu gestalten.
Im Rahmen von "Heimat/Unheimat" begegneten sich Menschen, die mehr oder weniger lang in der Prignitz leben und verständigten sich in unterschiedlichsten künstlerischen Dialogformen über das, was Ihnen in ihrer Umgebung wichtig ist.
www.wha-stiftung-perleberg.de



Interventionen
Refugees in Arts and Education

Kulturprojekte Berlin 2016
Projektleitung und Co-Kuration

Die INTERVENTIONEN 2016 luden alle Interessierten zu einem gemeinsamen, praxisorientierten Austausch mit Migrant*innen- und Geflüchteten-Selbstorganisationen ein. Wichtige Fragen der Veranstaltung waren: Wie kann Diskriminierung abgebaut werden, damit gesellschaftliche und politische Zugänge für alle verfügbar sind und kulturelle Mitgestaltung und Selbstrepräsentation ermöglicht werden? Wie gelingen Solidarität und Vernetzung? Ziel war es, gemeinsame Handlungsperspektiven und nachhaltige Strategien weiter zu entwickeln und notwendige politische Forderungen zu formulieren.



Interventionen
Refugees in Arts and Education

Kulturprojekte Berlin 2015
Künstlerische Leitung

2014 stellten mehr als 200.000 Menschen in Deutschland einen Asylantrag. Die damit verbundenen Fragen beherrschten Politik und Medien: Auf der einen Seite kam eine große Angst vor dem „Fremden“ zum Ausdruck, auf der anderen wuchsen Mitgefühl und Solidarität mit Geflüchteten auf ungeahnte Weise. Die Interventionen boten eine Bühne für diejenigen, die kulturelle Begegnungen und Projekte von und mit Geflüchteten im Kontext von Willkommensklassen, Geflüchteten-Unterkünften und -Initiativen, Kultureinrichtungen oder Verwaltungen ermöglichen. Drei Tage lang begegneten sich Akteure mit und ohne Fluchtgeschichte aus ganz Deutschland und arbeiteten an zukunftsfähigen Perspektiven von Kultureller Bildungsarbeit. Das Ziel war eindeutig: Alles Erdenkliche zu tun, um die Realitäten von Geflüchteten in unserer Gesellschaft mit den Möglichkeiten Kultureller Bildung zu einem gemeinsamen Thema zu machen. Jugendliche und junge Erwachsene mit oder ohne Fluchthintergrund waren dabei ausdrücklich eingeladen, sich einzubringen.



Interventionen
Kulturelle Bildung x Stadtentwicklung

Kulturprojekte Berlin 2014
Künstlerische Leitung

Berlin ist eine Stadt im Umbruch und immer öfter geht es um grundsätzliche Fragen: Wie wollen wir leben? Wer wünscht sich was für eine Stadt? Drei Tage lang beschäftigten sich Jugendliche und Erwachsene mit Fragen zu Stadtplanung und Stadtgestaltung. Das Programmspektrum reichte von der großen, interdisziplinären Open Stage Revue „Berlin was geht?“ über einen „Baumarkt der Zukunft“ bis zu „A wie Alex“, einem aussichtsreichen Scharmützel auf dem Alexanderplatz. Alle drei Tage luden ausdrücklich zum Mitmachen ein: Sie boten konkrete Möglichkeiten, nicht nur zu sehen, was andere denken oder machen, sondern selbst mit einzusteigen. So offen das Ergebnis sein mochte, eins war klar: Diese Interventionen konnten und wollten genau das sein, was TeilnehmerInnen und BesucherInnen daraus machen.



Parkaue-Club 3: Radio Parkaue
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Theater an der Parkaue, Berlin 2013 / 2014
Leitung

Aufnahme. Das rote Lämpchen leuchtet. Der Kaffee ist alle. Das unabhängige Radio Parkaue ist wieder auf Sendung. Mit Liveschaltungen zu fernen Planeten und zukünftigen Lebensräumen. Dabei baut sich eine stressige Stimmung auf. Die Mitarbeiter streiten sich, müssen aber trotzdem auf Sendung bleiben. Immer auf der Suche nach einer Welt, in der sie gerne leben möchten. Doch da kommt ein Werbeblock: Der neue Schokoriegel vom Mars; ERDE. Mit echter Erde, nur viel teurer und viel besser. Erleben sie ein Geschmackserlebnis der besonderen Extraklasse. Tauchen SIe ein in die Welt des - Radios sch sch.
www.parkaue.de



Winterakadamie 9
Sagen wir es geht ums Fressen
Theater an der Parkaue, Berlin 2014
Künstlerische Laborleitung

Essenzeit: Das Labor untersuchte die Zeit, die für Herstellung, Zubereitung und Aufnahme von Nahrung verwendet wird: Habe ich wenig Zeit, lass ich andere für mich kochen. Wie lang braucht eine industriell gefertigte Suppe bis sie fertig vor mir steht? Die Teilnehmenden haben nach Praktiken geforscht, die diese Prozesse noch weiter beschleunigen: die Fertigpizza im Blitzmixer, die Hotdog-Pille, der drei-Gänge-Kaubonbon. Oder bringt das Gegenteil, mehr Zeit zu verwenden beim Zergehenlassen von Schokolade im Mund, vielleicht doch mehr Vergnügen und Genuss? Experimente und Erfahrungen werden im Labor-Tagebuch mit Fotos, Sounds und Video-Aufzeichnungen festgehalten und in einem abschließenden Kongress präsentiert.
www.parkaue.de



Radio Parkaue
Blinde Passagiere: All behind the doors!
Eine Radiogöde
Theater an der Parkaue, Berlin 2012 / 2013
Leitung

Das Theater an der Parkaue spitzt die Ohren: Das Lachen eines alten Käsebrötchen schallt durch die Gänge, durch die sich schon Napoleon tapfer hindurchgekämpft hat. Ein verirrter Sprayer und ein Junge mit Sternzeichen Waschmaschine lassen es hier und da tüchtig krachen und entdecken hinter vielen Türen immer wieder neue Kapitel des Abenteuers Theater. Der Jugendklub 3 des Theaters an der Parkaue ist monatelang durch die Gänge des Theaters getrampelt, hat Texte geschrieben und eingesprochen, Geräusche aufgenommen und viel Krach gemacht - und so eine Radiogöde geschaffen, wie Sie sie noch nie erlebt haben! Entdecken Sie die überraschende Klangwelt eines großen Kulturhauses mit stolzen Wasserhähnen, Heerscharen erschöpfter Soldaten und nicht zuletzt Oberspielleiter Sascha Bunge.
Ein Stück vom Parkaue Klub 3.
Dramaturgie: Julia Schreiner
www.parkaue.de



Gestern war es noch Müll
Workshop mit anschließender Ausstellung
Homer-Grundschule, Berlin (Klassenstufe 1 - 2), 2013
Hunsrück-Grundschule, Berlin (Klassenstufe 1 - 3), 2012
Konzeption und Realisation mit Heimo Lattner

In einem einwöchigen Workshop sammelten die Kinder Müll von der Straße. Wie bei einem archäologischen Fund wurden die Objekte gereinigt, gewogen und gemessen. In der Beschäftigung mit den Fundstücken entstanden immer mehr Fragen: Wie sieht es aus, ist etwas abgebrochen, woran erinnert es, wozu könnte es von wem benutzt worden sein? Diese Fragen werden natürlich noch spannender, wenn man so tut, als wüsste man nicht, dass es sich um eine Schraube, einen verlorenen Absatz oder eine Coladose handelt. Mit verschiedensten, gestalterischen Techniken und Materialien rekonstruierten die Kinder ihren Gegenstand und machen ihn zum Zeugnis früheren Lebens. Was eben noch Müll war, bekommt eine Geschichte und vermittelt in der Gesamtheit einen Eindruck davon, wie die Ureinwohner:innen in der Umgebung der Schule einst gelebt haben könnten. Am Ende gab es eine Ausstellung von Gegenständen, die eine beachtliche Entwicklung durchgemacht haben: Vom Schattendasein am Rande der Wahrnehmung ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Vom achtlos weggeworfenen Nichts sind sie zu Hauptdarsteller:innen einer ebenso unglaublichen, wie vielsagenden Geschichte geworden.
Ein Projekt im Rahmen von
Jäger und Sammler - aus Müll wird Kunst
Sisyphos Gesellschaft Berlin
www.jäger-sammler-und-müll.de



Aufbruch in Schlabendorf ‐ Jugend verbindet Vergangenheit mit Zukunft
Workshop mit der Klasse 8a des Bohnstedt‐Gymnasiums, Luckau
Wassersportverein Schlabendorf am See, 2011
Künstlerische Leitung

18 Schüler:innen haben sich von drei Zeitzeug:innen erzählen lassen, wie es früher aussah in Schlabendorf, einem kleinen Dorf in der Lausitz. Denn dort, wo jetzt der Schlabendorfer See liegt, wurde bis 1990 Braunkohle abgebaut. Lange Zeit sah es so aus, als ob ganz Schlabendorf dem Tagebau weichen müsste, doch mit der friedlichen Revolution kam auch die Wende in der Region und das Dorf blieb stehen. Im Rahmen eines Workshops galt es Ideen zu entwickeln, wie man am Seeufer auf möglichst ansprechende Weise an die Vergangenheit erinnern könnte. So entstanden verschiedene Infotürme, eine Kohleinsel, ein Boot mit transparentem Boden, eine Karaoke-Box und ein Spielplatz, auf dem man die unterschiedlichen Arbeitsschritte des Tagebaus nachempfinden kann. Die Besucher:innen von Schlabendorf werden sich wundern.



Das Geheimnis von Schlabendorf
Eine zeitgenössische Dorfmusik in fünf Sätzen, Schlabendorf 2010
Co-Regie

2010 feierten die Schlabendorfer:innen das 800-jährige Bestehen ihres Dorfes. Dabei sollte der Ort lang Zeit dem Bergbau zum Opfer fallen. 31 Jahre lang saßen die Bewohner:innen auf gepackten Koffern. Durch die politische Wende kam der Tagebau gerade noch rechtzeitig zum Stehen. Heute leben die Menschen in sanierten Häusern, genießen einen See vor ihrer Haustür und das Sielmannsche Naturparadies auf der gegenüberliegenden Uferseite. Die Komponistin Hazel Leach hat für Schlabendorf eine zeitgenössische Dorfmusik komponiert, die von den Schlabendorfer:innen zusammen mit Musiker:innen aus der Lausitz und einem Ensemble aus Griechenland zwischen altem Dorfkern und neuem Hafen zur Aufführung gebracht wurde. Das Geheimnis von Schlabendorf ist Teil von Paradies 2, einem Kunstprojekt zum Abschluss der IBA Fürst-Pückler-Land, das mit dem BKM-Preis Kulturelle Bildung 2011 ausgezeichnet wurde.
http://www.iba-see2010.de/de/verstehen/280108/2010/dasgeheimnis.html
https://www.bundesregierung.de/breg-de/service/archiv/alt-inhalte/bkm-preis-kulturelle-bildung-2011-465810